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24. Juli 2023
Artikel eingestellt von Lukas Rosenkranz

Gemeinsames Sommerkonzert – Bitte mehr davon!

Es war ein Abend zum Träumen. Ein Abend zum Sich-Verzaubern-Lassen. Und auch und vielleicht vor allen Dingen: ein Abend der Hoffnung. Denn endlich spielen sie wieder! Nach den Jahren der Pandemie, die den Kulturbetrieb lahmlegte und den Orchestern und Chören wertvolle Entwicklungsschritte und den jungen Menschen die wunderbaren Erlebnisse des gemeinsamen Musizierens nahm, war es beglückend zu sehen, wie viel talentierte und motivierte Schülerinnen und Schüler der Klosterschule „Unserer Lieben Frau“ und des Grimmelshausen-Gymnasiums die Kirche und unsere Herzen zum Klingen brachten.

Die Harmonie lag dabei nicht nur in den Tönen, sondern auch im Rahmen der Veranstaltung. Denn zum ersten Mal traten die Orchester und Chöre beider Schulen gemeinsam auf. Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Klosterschule wagte man dieses Projekt – und wie sehr hatte es sich gelohnt!

Den Auftakt machte Philipp Wink (Klasse 11) an der Orgel mit einem Auszug aus John Stanleys Voluntary in G op. 7/9. Der Ton war hiermit gesetzt. Die Vorfreude auf das, was noch kommen würde, stieg. Es folgte das Kammerorchester der Klosterschulen unter der Leitung von Sebastian Klemm mit Stücken von Harold Arlen (Somewhere Over The Rainbow), Astor Piazolla (Tanguango) und das Klezmer 7 Uhr 40. Die wunderschönen Arrangements wurden von den jungen Musikern gekonnt umgesetzt.

An das hohe Niveau schloss das Orchester des Grimmelshausen-Gymnasiums unter der Leitung von Angela Bruder-May nahtlos an. Die feine Stückauswahl forderte dabei nicht nur die tollen Musiker, sondern entführte die Zuhörer auch in die feierlichen barocken Klänge (Charpentiers Prélude aus Te Deum; Purcells Rondeau und Aire), um schließlich im fulminanten Pomp and Circumstances von Edward Elgar sein Finale zu finden.

Nun endlich war der Zeitpunkt der Vereinigung gekommen. Unter der Leitung von Erwin Meyer ließen die Chöre beider Schulen ihre Stimmen erklingen. Und wie hätte es schöner beginnen können als mit der Aufforderung Come Let Us Sing von Tore W. Aas. Diese Aufforderung stand stellvertretend für den Abend, für die Lust auf Musik, für die Lust am Musizieren und Singen. Und so ebbten die Stimmen auf und ab. Wurden vielstimmig, einstimmig. Waren kraftvoll und feinfühlig und rissen die Zuhörer mit in ein Meer aus leidenschaftlichen Wellen voller Frohsinn und Optimismus. Shine Your Light und Philip Doddridges Gospelklassiker O Happy Day drückten die Stimmung aus, in welche die Kirche Dank des Gesangs getaucht wurde.

Den Abschluss und Höhepunkt bildete schließlich die Zusammenführung aller Musiker in Charles Gounods Messe brève No. 7 aux chapelles. Das Zusammenspiel aus Chor und Orchester war außerordentlich und – gerade in Anbetracht des jungen Alters – auf vielversprechendem Niveau. Dirk Scheerer leitete dieses krönende Finale, das vom Publikum mit Standing Ovations bedacht wurde.

Am Ende bleibt nur, allen Beteiligten Danke zu sagen, für einen wundervollen Abend, für die Lust auf mehr, die in einem geweckt wurde. Bitte mehr davon!

 

Text: Wth Fotos: Brm