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Schlagwort: Bilingualer Zug Französisch

Drittortbegegnung in Niederbronn-les-Bains

Vom 14.5. – 17.5. führten die Klassen 8 und 9 des Bili-Zuges eine Drittortbegegnung mit ihrer Partnerklasse aus dem Collège St. Etienne in Straßburg in Niederbronn-les-Bains im Nordelsass durch, um gemeinsam die wechselvolle deutsch-französische Geschichte auf einem deutschen Soldatenfriedhof zu beleuchten.
Am Sonntagmorgen ging es zu früher Zeit in Offenburg los. Müde, aber voller Freude starteten wir in diesen ersten Tag. Nach unserer Ankunft in Niederbronn standen zunächst einmal Kennenlernspiele auf dem Programm. Wir sortierten uns nach Ländern, nach Herkunft, nach Sprachen und entdeckten dadurch, dass es zwischen beiden Gruppen doch viele Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten gab. Nach dem Mittagessen – das uns allen sehr gut schmeckte – ging es mit Kennenlernspielen weiter und wir wurden in die Gedenkstättenarbeit ein-gewiesen.


Am Nachmittag führten uns die Verantwortlichen über den Soldatenfriedhof und stellten uns dabei Schicksale von Kindern, Zivilisten oder Soldaten vor, die hier begraben sind. Gemeinsam gestalteten wir den Abend, indem wir deutsche und französische Sprichwörter  pantomimisch darstellten und errieten. Nachdem wir am Montagmorgen zunächst ein paar „Aufwärmspiele“ durchgeführt haben, ging es anschließend an die Arbeit: In gemischten Gruppen und anhand eines Fragebogens konnten wir hautnah erleben, was es heißt,
historisch zu arbeiten: Die erste Gruppe beschäftigte sich mit Biographien von Menschen, die auf dem Friedhof beerdigt sind, wobei wir uns auch mit den begangenen Kriegsverbrechen auseinandersetzen mussten. Die zweite Gruppe erarbeitete Beispiele des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus und die letzte Gruppe setzte sich mit den Besucherheften des Soldatenfriedhofs auseinander. Ein wahrlich anstrengendes, aber historisch sehr wertvolles Arbeiten, das uns die Komplexität von einem Leben im Krieg und vor allem den Sinn der
deutsch-französischen Freundschaft erkennen ließ. Am zweiten Tag standen dann verschiedene soziale und interkulturelle Aktivitäten auf dem Programm: So konnten wir abstrakte Begriffe in Form von Land’Art künsterlisch darstellen, in einem Stop-Motion-Workshop einen kleinen Film (zu sehen bei Vimeo: https://vimeo.com/829200469/dac74752cb) drehen oder erste Schritte in Capoeira unternehmen.

Am Ende formulierten wir unseren eigenen Eintrag für das Besucherheft des Soldatenfriedhofs. Der Besuch der Begegnungsstätte in Niederbronn-les-Bains war für uns eine ganz besondere Art, die Wichtigkeit der deutsch-französischen Freundschaft zu erkennen und lebendig werden zu lassen Folgende Kommentare verdeutlichen das:„Une rencontre en tiers lieu est une expérience unique“

“J’ai appris que la guerre n’est pas une bonne chose”
“Nous avons travaillé sur la Deuxième Guerre mondiale, je trouvais cela intéressant, car c’était impressionnant de voir le cimetière avec       tous ces morts”
“Je trouvais le travail avec les sources historiques trés intéressant et enrichissant”
“Travailler avec des sources historiques m’a permis de comprendre la perte des familles et la tristesse”

“Le séjour était impressionnant”

Text & Fotos: Jörg Schürer-Canclaud, Nicola Pooth-Risoud