Skip to main content

24. März 2023
eingestellt von Lukas Rosenkranz

Musizieren an der Kirchenorgel – mit Fleiß und Talent zum Ziel

Mit einem gewissen Stolz erzählte Felix Fischer, dass er im Ortenaukreis fast schon auf allen Kirchenorgeln gespielt hat. Fischer, ein talentierte und fleißiger Nachwuchsorganist, begann 2018 mit der Ausbildung an der Kirchenorgel. Zuvor hatte er schon einige Jahre Klavier gelernt, das eigentlich Voraussetzung dafür ist, dass man später einmal das Orgel spielen erlernen kann. Fischer: “Ohne fundierte Klavierausbildung ist das Erlernen der Kirchenorgel kaum denkbar.”
Begonnen hatte eigentlich alles damit, dass Felix Fischer als Bub zu den Schutterwälder Ministranten ging, bei denen er immer noch aktiv ist. Bei den Gottesdiensten gefiel ihm schon als junger Ministrant wenn die Kirchenorgel erklang. Es war deshalb vor einigen Jahren bereits sein Ziel, eines Tages selbst auf der Kirchenorgel spielen zu können. Deshalb lernte er mit 12 Jahren erst einmal Klavier zu spielen. Dann kam der nächste Schritt, es war 2018, als er von Peter Panizzi die ersten Unterrichtsstunden an der Orgel erteilt bekam. Das erlernte Klavier spielen kam ihm natürlich zugute, aber nun mußte er auch noch die Orgelpedale betätigen. “Man spielt ja nicht nur mit den Händen, sondern auch noch mit den Füßen”, erklärte Felix Fischer, “aber das ist natürlich auch nur Übungssache. Mit viel Fleiß und dem nötigen Talent ist viel erlernbar.”


Nach einem Jahr Unterricht bei Peter Panizzi wechselte Fischer zu dem Bezirkskantor Matthias Degott, bei dem er immer noch in Ausbildung ist. Bezirkskantor Degott ist für die Dekanate Offenburg, Kinzigtal und Lahr zuständig.
Bereits nach einem Jahr Ausbildung hatte der Nachwuchsorganist seinen ersten “großen” Auftritt in der Kirche, als er eine Messe musikalisch begleitete. “Obwohl ich die Abläufe in der Kirche als Ministrant bestens kannte, war ich ziemlich aufgeregt. Aber es klappte alles gut”, so Fischer.
Sein Hobby wird von der katholischen Kirchengemeinde Schutterwald sehr gut unterstützt. Fischer kann jederzeit in die St. Jakobus Kirche, um auf der Orgel zu üben. Inzwischen hat er einen eigenen Kirchenschlüssel, sozusagen der Schlüssel zum (Orgel-)Erfolg. Bis zu zehn Mal begleitet er im Monat auf der Kirchenorgel Messen, Hochzeiten oder Beerdigungen. Als Organist ist man ein gefragter Musiker, Anlässe gibt es zahlreiche. In Schutterwald sind zum Glück noch weitere Organisten aktiv, von einem Organistenmangel kann nicht gesprochen werden. Neben Felix Fischer spielen noch Peter und Andi Panizzi die Orgel und natürlich Josef Bürkle, der schon seit Jahrzehnten im Einsatz an dem Kircheninstrument ist.

Inzwischen hat Nachwuchsorganist Fischer auch den C-Schein abgelegt. Das ist die Ausbildung zum nebenberuflichen Kirchenmusiker. Irgend wann möchte er auch einen Chor, wahrscheinlich einen Kirchenchor leiten. Beim Kirchenchor Schutterwald – Dundenheim sammelt er bereits als Organist und aktiver Sänger seit einigen Jahren Erfahrung. Felix Fischer nannte als großen musikalischen Wunsch, irgend wann einmal die Orgel im Stephansdom in Passau zu spielen, die größte Kirchenorgel der Welt. Apropo Größe bzw. Anzahl: Fischer wußte ohne groß nachdenken zu müssen gleich die Anzahl der in der Schutterwälder Orgel vorhandenen Pfeifen. Es sind immerhin 2551 Pfeifen, die ein wunderschönes Klangbild erzeugen. Ergänzt wird das mächtige Klangbild von der bekannten, sehr guten Akkustik der Schutterwälder St. Jakobus Kirche.
Auf die Frage, warum ein junger Mensch Kirchenorgel lernen soll, antwortete Fischer mit großer Überzeugung: “Weil es ein großes, vielseitiges Instrument ist.” Warum so wenig Mädchen sich an das Instrument heran wagen, konnte er nicht beantworten. Doch nun heißt es für Felix Fischer erst einmal das Abitur zu “bauen” und dann… das weiß er momentan selber noch nicht so richtig, wobei die Tendenz Richtung Studium geht.

Text: O. Hansert Foto: Fischer