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Workshop „Bilder gegen Rassismus“

Offenburg: Im Rahmen eines dreitägigen Workshops mit dem Arbeitstitel „Bilder gegen Rassismus“, eingebettet in die Internationalen Wochen gegen Rassismus, fand in dem schulübergreifenden Projekt der Jungen Theaterakademie Offenburg und der Courage-AG vom Grimmelshausen-Gymnasium eine kreative Auseinandersetzung mit dem Thema „Alltagsrassismus“ im Salmen statt.

„Wir haben drei Interviews gekriegt, eines davon auf Englisch!“, berichtete die Schülerin Jennifer aus Klasse 6a atemlos und voller Stolz der Schulsozialarbeiterin vom Grimmelshausen-Gymnasium, Senta Knecht. Verbunden mit der Frage: „Ist Ihnen persönlich schon einmal Rassismus begegnet?“ Gemessen an der Komplexität dieses ernsten Themas, wurden die 15 teilnehmenden Schüler vom Schiller-Gymnasium, der Erich-Kästner Realschule und dem Grimmelshausen-Gymnasium im Projekt ermutigt, mit offenen Augen und Ohren durch die Offenburger Innenstadt zu gehen und Menschen verschiedenster Kulturkreise über ihre persönlichen Erlebnisse in Deutschland zu befragen. Aus den aufgezeichneten Momentaufnahmen wird ein kleiner Film entstehen. Zaid Ghasib möchte durch Farben und Töne erreichen, dass die Zuschauer eine andere Sicht auf die Gesellschaft akzeptieren, die wie in einem Traum, Grenzen von richtig und falsch oder Gesetze der Logik überwinden könne. Der Dozent wuchs in Jordanien auf, arbeitete als Architekt in Dubai, lehrte an der Universität seiner Heimat neue Sichten auf Architektur und gab alles auf, um hier in Offenburg seinen künstlerischen Traum zu verwirklichen und die deutsche Sprache zu erlernen. Unterstützt wird er durch Katharina Braun, die in Costa Rica den Studiengang „Indigenous Science and Peace Studies“ absolvierte und selbst seit Jahren in der Jungen Theaterakademie engagiert ist. Pío aus Klasse 8a der Erich Kästner Realschule hat bereits öfter mit Zaid Ghasib an akustischen und bildlichen Mitschnitten gearbeitet. Die Neugierde auf das Ergebnis teilen sie beide. Der Dozent beschreibt den Prozess wie folgt: „Ich arbeite viel ohne zu wissen, was daraus wird. Ich mag es Menschen durch Farben und Töne zum Weinen oder Lachen zu bringen.“ Leute in der Stadt anzuquatschen, war indes nicht immer so einfach. Louis lernte an der Gehgeschwindigkeit und dem Verhalten der Passanten zu beobachten, wer eher Zeit hat und wo es schwieriger wird, Antworten zu erhalten. Andrew legte sich eine besondere Strategie zu. So sei der erste Satz für den Erfolg entscheidend: „Ich sage einfach, dass das Interview nur zwei Minuten dauert.“

Die persönlichen Erlebnisse mit Rassismus hinterließen einen großen Eindruck bei den jungen Projektteilnehmern, insbesondere der Bericht eines Exiliraners, der dachte, Rassismus gebe es nicht in Europa. Pío entschied sich für das Projekt, da er schon öfter mit dem Dozenten Ghasib an Filmprojekten gearbeitet habe. Er findet es wichtig, den Leuten klarzumachen, „was Rassismus in Wahrheit ist und dass es nichts mit der Hautfarbe zu tun hat“. Die gute Teamarbeit hat ihn an den Projekttagen besonders fasziniert. Lina aus Kl.6a vom Grimmels fand heraus, dass ihr die Backstage-Arbeit vor und hinter der Bühne gut gefällt. Zoé hat´s einfach Spaß gemacht und Jenny und Clément betonen, es war „cool“. Der Kurs war eigentlich für Schüler ab Klasse 7 konzipiert. Wie sich herausstellte, waren viele Klassen im Rahmen von Schüleraustauschaktivitäten oder Freizeiten bereits anderweitig verhindert. Aus Sicht der Schulsozialarbeiterin wuchs die Gruppe gerade durch gemeinsam gemeisterte Probleme so gut zusammen. Dazu gehörte auch, dass die jüngeren Schüler, wie Louis einräumt, stellenweise als anstrengend empfunden wurden. Durch seine hohe Affinität für die Schauspielerei seit der Grundschule, sei er trotzdem voll auf seine Kosten gekommen. Sein Freund Andrew hingegen „brennt“ für das Schneiden des Filmmaterials. Theaterpädagoge Paul Barone zeigte sich dankbar, dass die Gruppe die wunderschönen, würdigen Erinnerungsräume des Salmen nutzen durfte. Katharina Braun, die Tandempartnerin von Zaid Ghasib, stellte abschließend fest: „Letztlich geht es um die Menschlichkeit! Das Spiel der Kinder unterstützt den Mut, aus vorhandenen Strukturen auszubrechen und den „inneren Rebellen“ rauszulassen.“

 

Text & Bilder: Knecht

Projekttage 2022: Mit Ugly dolls die Welt verändern!

Können die Ugly dolls die Welt verändern? Ja, denn sie akzeptieren, dass sie nicht perfekt sind. Sei so, wie du bist. Liebe dich, wie du bist. Jeder ist anders und hat andere Möglichkeiten. Ugly dolls halten zusammen und gemeinsam schaffen sie Unglaubliches. Liebe Deine Fehler!

Unter Leitung der Kunst- und Theaterlehrerin N. Liebig gestalteten SchülerInnen der Mittelstufe Ihre ganz eigenen “Ugly dolls”, die am Ende richtig ausdrucksstark und einzigartig aussahen.

Text & Bilder: Rsn/Lbg

Grimmels-Talente: Elias und die Naturfotografie

Corona und die Wochen des Lockdowns sind an den meisten nicht spurlos vorübergegangen. Bei einigen haben die beiden Corona-Jahre aber positive Spuren hinterlassen. Für Elias Hepfer, einen der diesjährigen Grimmels-Abiturienten, war der Lockdown sogar Ausgangspunkt für ein neues kreatives Hobby. Als Förstersohn waren ihm die Tiere und Pflanzen der Ortenau schon vertraut. Aber erst im Lockdown hatte er genug Zeit sich auf Fotopirsch zu begeben. Durch schrittweise Verbesserung seiner Ausrüstung, intensive Beschäftigung mit Tipps aus dem Internet und mit neuen Kniffen der Tierfotografie gelangen schnell immer bessere Bilder. Dabei ist es ihm immer wichtig nicht unnötig in die Natur einzugreifen und seine Fotomotive nicht zu stören.

Aus einer Lockdown-Idee wurde ein anspruchsvolles Hobby. Sein Fotokalender 2022 war ein riesiger Erfolg und die 85 Exemplare waren sofort vergriffen. Elias zieht es nun auf der Suche nach neuen Motiven zwei bis dreimal pro Woche in die Natur. Sein Stil hat sich im Laufe der Zeit deutlich weiterentwickelt und seine Fotos spielen nun mit Kontrasten, Unschärfen und reduzierten Darstellungen seiner Motive.

In den kommenden Wochen wird das schriftliche und mündliche Abitur viel Zeit fordern. Nach der Zeit am Grimmels wird er aber im Rahmen eines freiwilligen ökologischen Jahres sicher viele Gelegenheiten finden seine Kamera einzupacken.

Text: Rsn Fotos: Elias Hepfer