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Monat: November 2018

Grimmels Theater-AG präsentierte Komödie von Grabbe

Im Salmen präsentierte die Theater-AG der Oberstufe des Grimmelshausen-Gymnasiums am 16. und 17. November die Komödie „Scherze, Spaß und tieferer Sinn“ nach Christian Dietrich Grabbe, der ein Zeitgenosse Büchners und Vertreter des realistischen Dramas im 19. Jahrhundert war. Es sei ein Theaterstück mit einem „desillusionierenden, pessimistischen Weltbild als Basis“, erklärt der stellvertretende Schulleiter Christian Haist, als er den Abend der zweiten Aufführung mit einer Rede initiiert. So muss es wohl auch vom Autor beabsichtigt sein, der die Welt erbarmungslos als „mittelmäßiges Lustspiel“ beschreibt und in den Gegensatz stellt zum klassischen, idyllischen Weltbild seiner Zeit. Trotz allem wird dem Zuschauer schnell klar: Er darf gespannt sein auf einen Abend reich an Sarkasmus, Figuren, die aus ihrer Rolle fallen und alldem voran: Humor. Eingeleitet wird das Stück mit spielerisch melancholischen Klängen des Rondo Veneziano, welche sich kontinuierlich durch die gesamte Vorstellung ziehen werden. Das Publikum blickt auf die reglose Frau Konrad (Ana Marija Dimoska), die, eingewickelt in eine grüne Decke, im Zentrum der Bühne liegt. Langsam erwacht sie und nimmt sich der Zuschauer an, um sie in die zahlreichen Protagonisten des Stücks einzuführen. An Vielfalt mangelt es diesen keineswegs: Von einer feinen Gesellschaft über Liebhaber, Schulmeister und nicht zuletzt den Teufel höchstpersönlich wird eine Bandbreite an Charakteren angeboten, die jedoch im Laufe des Stücks ausnahmslos parodiert werden sollen. Hansjörg Haaser, Leiter der Theater-AG, beschränkt sich in dieser weiteren, sehr gelungenen Inszenierung auf eine schlicht gehaltene Kulisse, was den Figuren genügend Platz gibt, sich zu entfalten. In einer fraglichen Welt dient Parodie hier also als Werkzeug, menschliche Schwäche zu enttarnen und sie gleichzeitig zu legitimieren. Es entwickelt sich Sympathie, nicht nur für die erfolglose Dichterin (Céline Ens) oder den unglücklich Verliebten, sondern auch für die jungen Teufel (Emilija Nikolovska und Magali Héluin), die auf der kalten Erde zum Frieren verdammt sind, da in der Hölle gerade geputzt wird. In diesem Zusammenhang sind auch die Bäuerin Katharina (Olivia Marie Seidt) und ihre vorgeblich hochbegabte Tochter Elke (Rebekka May) zu betrachten, als letztere bei der trinksüchtigen Schulmeisterin (Emilia Herzog) unter Bestechung in Unterricht gegeben wird. Im Zentrum der feinen Gesellschaft steht Liddy (Noémie Bruhier), die Nichte der Gräfin (Nancy Rohrbach), die mit dem geldgierigen Herrn von Wernthal verlobt ist, vom Adligen Freiherrn von Mordax begehrt, doch einzig vom hässlichen Herrn Mollfels (humorvoll von Alexander Rummel) geliebt wird. Letztlich findet das Publikum vier Wissenschaftler vor, die den Untergang der Welt prophezeien und sich deshalb ständig metaphorisch mit einem Stein den Kopf zerbrechen. Diverse Literaturreferenzen, sogenannte Verfremdungseffekte (der Zuschauer wird direkt angesprochen) und zahlreiche Wortspiele runden dieses Szenario gekonnt ab und animieren das Publikum, in all den Scherzen den tieferen Sinn zu suchen, scheinbar zu „suchen, was gar nicht vorhanden ist“. Oder etwa doch? Immerwährend lässt der Autor diesen tieferen Sinn der Dinge anklingen und spinnt damit ein Gedankennetz aus Schicksal, Literatur, Gier und Gedankenlosigkeit sowie vielen anderen Impulsen. Vieles kritisiert er, doch kommt sein Werk zu einem hingebungsvollen Urteil, das für die Menschen plädiert „die Liebe ist´s“. Auch auf visueller Ebene wird der Zuschauer nicht enttäuscht. Die unter der Leitung Silke Herberts, ebenfalls Lehrerin am Grimmels, toll gestalteten Kostüme sowie die Maske unterstützen ausdrucksstark die Aussagekraft der Charaktere. Im Hintergrund wird zudem zu jeder Szene ein passendes Bild projiziert. Neben der Musik wird auch mit einer Stimme aus dem Off gearbeitet. Nach der Pause spitzt sich die Handlung des Stückes zu. So veranstaltet die Schulmeisterin zunächst ein großes Saufgelage, das sich, authentisch gespielt, im Publikum großer Beliebtheit erfreut. Im düsteren Wald erreicht das Geschehen schließlich seinen Höhepunkt. Nachdem das Dorf erfährt, welch abgekartetes Spiel die zwei Freier Wernthal (Maxim-Alexander Thoma) und von Mordax (Publikumsliebling Amelie Börsig) spielen, mobilisiert es alle Mitglieder, um der unglücklichen Liddy aus der Patsche zu helfen. In einem eindrucksvollen Tanz werden die beiden Bösewichte schließlich vertrieben und Liddy heiratet endlich ihren Herrn Mollfels. Der allerletzte Auftritt gebührt dem Dichter selbst („der vermaledeite Grabbe“, gespielt von Benedikt Albert), der mit einer Laterne in der Hand die Bühne betritt, fast so, als bringe er selbst etwas Licht in diese von ihm so ungnädig angesehene Welt.

Text: J. Vaternam

Fotos: J. End

Studienfahrt Kroatien

Am frühen Sonntagmorgen um 5 Uhr brachen 47 Schülerinnen und Schüler des Grimmelshausen-Gymnasiums aus. Wie die Schüler ungehindert in einer 13-stündigen Busfahrt zur weit entfernten Stadt Poreč in Kroatien gelangen konnten und dabei zwei Grenzkontrollen passierten, ist dem Schulpersonal bislang unklar. Lesen und sehen Sie hier mehr.

Text und Fotos: Js.12 und M. Steen-Tolle

GEDENKEN AN REICHSPOGROMNACHT – Lernen aus der NS-Geschichte für 9.-Klässler des Grimmels

Am nicht nur aus deutscher Sicht geschichtsträchtigen 9. November gedachten die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen der Offenburger Gymnasien durch eine Putzaktion der „Stolpersteine“ der erschütternden Ereignisse in der Reichspogromnacht 1938.

Eingeleitet durch eine engagierte Rede auf dem Marktplatz, in der OB Schreiner sich für Toleranz und Liberalität stark machte, erinnerte sie an die dunklen Stunden in der Stadt Offenburg und forderte eine „aktive Einbindung in die Erinnerungskultur“. Gemäß der Idee, ein Mensch sei erst „vergessen, wenn sein Name vergessen ist“ forderte Sie die versammelten Jugendlichen dazu auf, die Erinnerung an die Demütigungen und Verletzungen der Offenburger Juden wachzuhalten.

Dies unternahmen die rund 300 Schülerinnen und Schüler dann in kleinen Gruppen, die jeweils einen oder mehrere sogenannte „Stolpersteine“ putzten. Die Offenburger Stolpersteine sind Teil eines Projekts des deutschen Künstlers Gunter Demnig, das 1992 begann, und Widerhall in ganz Europa gefunden hat. Mit den kleinen, im Boden verlegten Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert und ermordet wurden. http://www.stolpersteine.eu/

„Eine ganz wichtige Sache“ fanden denn auch die Grimmels-Schülerinnen und Schüler die Aktion, die gleichermaßen vom Kulturbüro der Stadt, der Schulsprecherinnen und Schulsprecher der Schülermitverantwortung (SMV) und der freien Organisation „Aufstehen gegen Rassismus“ getragen wurde.
https://www.aufstehen-gegen-rassismus.de/lokal/Offenburg/

Für das Grimmels war Schülersprecherin Anna Vitiello besonders aktiv, um die nötigen Absprachen zwischen Veranstaltern und Schule zu koordinieren. Dafür, dass sie souverän die Organisation am Grimmels in Händen hielt, gebührt ihr ein Extra-Lob.

Nach dem Putzen erhielten die Teilnehmer Informationen zu den Verfolgten und den Getöteten, die auf den Steinen eingraviert sind. Ergänzt wurde dies durch das Angebot einer Führung durch die aktuelle Ausstellung im Salmen, die das „Schicksal der jüdischen Gemeinde“ Offenburg nachzeichnet. Der Leiter des Stadtarchivs im Ritterhaus, Wolfgang Gall, und der Ausstellungsmacher, Volker Ilgen, gaben den staunenden Jugendlichen eine eindrucksvolle Einführung, indem sie ihnen von 70 zunächst getretenen, verhöhnten und schließlich vor den Augen der vielen Schaulustigen verhafteten, sowie 3 sogar getöteten Juden berichteten.

Zu verdeutlichen, dass Gefahren der Ausgrenzung und Stigmatisierung nie vorbei sind, „der Schoß“ also „noch fruchtbar“ ist, „aus dem das kroch“, um es mit Brecht zu sagen, war das Ziel einer kurzen Rede von Carmen Lötsch, Leiterin des Kulturbüros, bevor Schauspielerinnen und Schauspieler Zeitzeugen-Berichte rezitierten, eingerahmt von Original-Filmsequenzen der verhängnisvollen Tage um den 9.11.1938. „Die reichsweiten Ereignisse der Pogromnacht wurden in wirkungsvoller Prägnanz mit der Offenburger Lokalgeschichte verknüpft“, meinte bewundernd Alexander Hübner, der als Geschichtsreferendar am Grimmels eine 9. Klasse begleitete.

„Kann man aus Geschichte lernen?“ – Diese Frage bejahte Lötsch, meinte aber, es bräuchte zudem einen „Sinn für Mitmenschlichkeit“. Kaum besser lassen sich so zentrale fachliche wie soziale Aufgaben für uns als Schule im demokratischen Gemeinwesen fassen.

Text und Fotos: M. Steen-Tolle

Weimar 2018

Wie jedes Jahr erlebten die Schülerinnen und Schüler des bilingualen Zugs einige arbeitsreiche Tage in Weimar.

TAG 0

Unsere Fahrt nach Weimar startete an einem Sonntag. Genauer gesagt, am Sonntag, den 14. Oktober um halb sieben am Bahnhof in Offenburg, wo wir – der bilinguale Kurs Französisch der Jahrgangsstufe 1 am Grimmelshausen-Gymnasium Offenburg – von „unserem“ Reisebus eingesammelt wurden. Noch etwas verschlafen fuhren wir zunächst nach Kehl, wo wir die mit uns reisenden Schüler des College Saint Etienne in Straßburg abholten. Die darauf folgende Fahrt, unterbrochen von zwei Raststätten-Pausen, dauerte rund fünf Stunden. In Weimar angekommen waren wir allerdings noch nicht, denn der erste wirkliche Programmpunkt unserer Reise war eine Besichtigung der Wartburg, die sich in Eisenach befindet. Oder, besser gesagt, über Eisenach. Einen Teil des Weges auf den Berg legten wir noch busfahrend zurück, die letzten zehn Minuten allerdings mussten wir Treppen steigen. Oben angekommen offenbarte sich uns zunächst ein großartiger Ausblick über das, der Jahreszeit geschuldet teilweise noch im Nebel liegende, Umland Eisenachs. Wir machten eine kurze Mittagspause, genossen den Ausblick, erkundeten einige, öffentlich frei zugängliche, Teile des Geländes, bis dann um kurz nach zwei die Burgführung startete.

Bei der Führung durch das Hauptgebäude, den Palas, bekamen wir unter anderem Einblicke in die bauliche Geschichte der Burg und die wissenschaftlichen Methoden, um diese nachzuvollziehen, die Räumlichkeiten, wichtige Personen, die nicht nur Martin Luther beinhalteten, und auch einige der zahlreichen Legenden, die sich um das Schloss ranken. Zu guter Letzt hatten wir noch die Möglichkeit, die historische Kunstsammlung, die zu diesem Zeitpunkt die laufende Sonderausstellung war, sowie die bekannte Lutherstube – den laut der Infotafeln deutlich sichtbaren, in seiner ursprünglichen Form von Luther höchstpersönlich stammenden, Tintenfleck neben dem Schreibtisch konnten wir allerdings nicht ausmachen.

Unser nächster Programmpunkt – immer noch in Eisenach – war das Bachhaus, also das Haus, in dem Johann Sebastian Bach gelebt hatte. Auch dort bekamen wir eine Führung, diesmal mit Vorführung einiger historischer Klaviere. Daran schloss sich ein Besuch der Sonderausstellung „Frauen und Bachs Musik“ an.

In der letzten Etappe der Busfahrt teilten wir uns in vier Arbeitsgruppen ein, die jeweils ein, in Bezugnahme auf einen Teil der Weimarer Stadtgeschichte stehendes, Thema kreativ behandelten.

Gegen 18:00 Uhr kamen wir in der Jugendherberge an. Wir bezogen unsere Zimmer und gingen Essen. Es gab Würstchen mit Sauerkraut, Kartoffeln und Bohnensalat.

Den restlichen Abend verbrachten wir auf dem „Weimarer Zwiebelfest“.

TAG 1

Unser erster richtiger Tag in Weimar startete programmtechnisch um halb zehn mit einer Einführung der Klassik-Stiftung in das Projekt Weimarpedia, für das wir in den nächsten Tagen mit iPads selbst kreative Filme produzieren würden. Der Teil der Räumlichkeiten, den wir an unserem ersten Tag zu Gesicht bekamen, befand sich – in Fußnähe zu unserer Unterkunft – im Neubau der berühmten Anna Amalia Bibliothek, die, trotz eines verheerenden Brandes im Jahr 2004, über eine Million Teile umfasst. Den zweiten Teil unseres Vormittagsprogrammes bildete eine Stadtführung mit dem Namen „Phoenix aus der Asche“, in der uns ein grober Überblick über die Höhen und Tiefen der –  trotz des beachtlichen kulturellen Erbes – Kleinstadt – bezogen auf das Land Thüringen immerhin die viertgrößte. Den, auf unsere individuell gestaltbare Mittagspause folgenden, Nachmittag verbrachten wir in Kleingruppen mit themenbezogenen Rallyes durch die Stadt. Dabei waren wir selbstständig mit Aufgabenstellungen unterwegs. Die „Schiller-Goethe“-Gruppe zum Beispiel nahm eine Route vorbei an den Wohnhäusern der Dichter wobei wir eine Zeitungsannonce aus Sicht von Schiller auf der Suche nach fester Bleibe in Weimar aufgaben, dem berühmten Denkmal – fälschlicherweise haben dort Schiller und Goethe dieselbe Körpergröße-in der Realität hatten die Freunde einen Größenunterschied von über zehn Zentimetern – und am Ende dem Grabmal von Goethe – und einem symbolischen Schiller, der wieder entfernt wurde. Den Abend verbrachten wir in der Jugendherberge – oder auch in der Stadt.

TAG 2

Der zweite Tag in Weimar begann, nach einem Frühstück in der Jugendherberge, wieder in Gruppen. Die erste, die sich mit Schloss Belvedere und Naturwissenschaften um 1800 beschäftigte, besichtigte außerhalb der Stadtmauern das Schloss und das zugehörige Gelände, die zweite – Goethe und Schiller in Weimar – besuchte das Goethe Nationalmuseum und das daran angrenzende Wohnhaus am Frauenplan, Gruppe 3 – Reformation und Aufklärung – die Herder-Kirche und Gruppe 4 verschiedene Teile der Stadt in einem Rundgang – hier war das Thema Vergangenheitsbewältigung und Nationalsozialismus und die Führung trug den Namen „Ambivalente Geschichte“.

Unabhängig davon, dass es interessant war, noch mehr von der Stadt kennen zu lernen, bekamen wir an diesem Vormittag bereits viel Input für unsere eigenen Projekte – Teile von Gruppe 1 begannen auch schon mit dem Dreh, da Belvedere nur an diesem Morgen auf dem Plan stand.

Die Mittagspause stand uns erneut zur freien Verfügung.

Um 13:00 folgte wieder eine Exkursion mit der gesamten Gruppe. Abgeholt von unserem Reisebus fuhren wir in die nicht weit von der Stadt entfernte Gedenkstätte Buchenwald auf dem Ettersberg. Buchenwald war zwischen 1937 und 1945 eines der größten Konzentrationslager auf deutschem Boden. Um halb zwei starteten wir mit einem Einführungsfilm, um danach erneut in Gruppen eine Überblicksführung über den Ort grausamer Verbrechen aufzubrechen. Am Ende besuchten wir die Dauerausstellung über die Geschichte des Konzentrationslagers, unter anderem mit Berichten von und über die Inhaftierten. Eine Teilgruppe ging parallel in die Kistenausstellung.

Am Abend waren wir Bowlen.

TAG 3

Auch unser dritter Tag beginnt vormittags geteilt – allerdings diesmal nur in zwei Gruppen, bei der eine zehn Personen umfassende Teilgruppe die Parkhöhle besichtigte – ein unterirdisches Stollensystem, das von Karl August in die Wege geleitet wurde, der einen Abwasserkanal für seine Bierbrauerei brauchte – und die weitaus größere in Schillers Wohnhaus aufbrach. Dort wurden wir herumgeführt, bekamen die Funktionsweise eines Fächers, die Vorteile von fauligen Äpfeln in Schreibtischschubladen und natürlich auch wichtige Ereignisse im Leben von Friedrich Schiller erklärt, und brachen dann ins Medienstudio des Goethe Nationalmuseums auf. Dort begannen wir dann richtig mit dem Projekt, brainstormten, sammelten Ideen, verwarfen einige der Ideen, überlegten uns eine geeignete Rollenverteilung und Arbeitsteilung und begannen dann – nach einer einstündigen Mittagspause – mit dem Dreh. Wir waren frei in der Stadt unterwegs, konnten iPads und die Computer der Stiftung sowie diverse Kostüme aus dem Fundus frei nutzen.

Nach einem Abendessen in der Jugendherberge gingen wir ins Theater im Gewölbe in ein Stück namens „Faust 1 zu zweit“, eine Neuinterpretation des Klassikers von Goethe, in dem es – grob zusammengefasst – um Goethe und Schiller geht, die gemeinsam das Werk – inklusive aller Rollen – nachspielen.

TAG 4

Am Vormittag des Donnerstages – schon unser letzter richtiger Tag in Weimar – arbeiteten wir am letzten Teil unserer Projekte: der Postproduktion. Wir nahmen noch passende Musik auf oder verwendeten vorhandene.

Auch die erste Hälfte des Nachmittages war voll und ganz der Eigenarbeit der Gruppen gewidmet. Die Klassikstiftungsmitarbeiterinnen standen uns mit Rat und Tat zur Seite, halfen bei der Technik und korrigierten Anachronismen und Rechtschreibfehler. Um drei startete die große Präsentation vor den anderen Gruppen und den mitgereisten Lehrkräften. Auf großer Leinwand sahen wir uns die Kurzfilme an, gaben Feedback und verabschiedeten dann zum Schluss noch die Mitarbeiter der Stiftung.

Den Abend hatten wir wieder ganz für uns – und diesmal blieb sogar so viel Zeit, dass zwischen den deutschen und französischen Schülern eine sehr gute Kommunikation auf Basis guter Integration in die beiden Gruppen entstehen konnte.

TAG 5

Der Abreisetag. Wir brachen schon früh auf, machten auf der Fahrt keine nennenswerten Zwischenstopps – abgesehen von zwei Autobahnraststätten. Um 14:15 waren wir in Kehl am Bahnhof, wo wir den Straßburger Teil der Reisegruppe verabschiedeten, um 14:45 dann auch in Offenburg.

Hier noch die Links zu den Filmen einzelner Gruppen:
Wald ohne Wiederkehr
Instagram-Fanseite Schiller – Goethe
La Résistance – Das Leben des Robert Dupont
Das doch nicht so perfekte Leben der Maria Pawlowna

Vielen Dank an:
-Die Klassik-Stiftung Weimar
-Unsere Lehrer
-Die Integration
-Den Busfahrer

verantwortlich für Text und Fotos: J. Schürer

Engagés Pour La Paix En Europe – 9ab (BZF) in Strasbourg im Parlament bei den Gedenkfeiern

Von Donnerstag, dem 08.11.2018, bis Sonntag, dem 11.11.2018, nahm der bilinguale Zug der Klasse 9 des Grimmelshausen-Gymnasiums an dem von der internationalen Organisation AFS (American Field Service) organisierten Workshop „S’engager pour la paix en Europe – Engaging for peace in Europe“ in Strasbourg mit über 173 SchülerInnen aus 43 Ländern teil.

Untergebracht waren unsere 12 Schülerinnen und Schüler im Séminaire de Walbourg und in Familien bei Haguenau.

Für die freundliche Aufnahme unser Schüler und Schülerinnen möchten wir uns ausdrücklich bei den Schülern, ihren Familien und Lehrerinnen bedanken!

Zunächst stand am Freitag ein Workshop zum Thema „Frieden“ im Europäischen Parlament auf dem Programm. Begrüßt wurden wir von den Organisatoren, dem AFS, der im Ersten Weltkrieg verwundete Soldaten von der Front mit ihren Ambulanzfahrzeugen in Krankenhäuser gebracht hatte. Nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg reorganisierte sich der AFS und vermittelt seither Schülerbegegnungen weltweit, um dem Friedenserhalt zu dienen.

Ein erster Höhepunkt am Vormittag war die Begegnung der Jugendlichen mit der elsässischen Europaabgeordneten Frau Anne Sander. Sie zeigte den Schülern, dass die Europäische Union und die europäischen Institutionen für die Europäer da sind und dass alle das Ziel haben, das Leben der Europäer zu verbessern. Dazu seien auf europäischer Ebene aber immer Kompromisse nötig, da alle Mitgliedsstaaten unterschiedliche Interessen hätten. Dennoch, so ihr Appel, müssten wir tagtäglich für dieses Europa kämpfen, da es von Extremisten – links wie rechts – bedroht werde. Sie rief die Teilnehmer/innen zur aktiven Teilnahme an der Gestaltung Europas aber auch zu Mobilität innerhalb Europas auf. Hierbei verwies sie auf zahlreiche (europäische) Austauschprogramme, wie z.B auf das des AFS. Nur wenn man sich kenne, Kontakte in anderen Ländern habe, habe man eine effiziente Waffe gegen Krieg, so Frau Sander. Im Anschluss an ihre Rede gab es die Möglichkeit, Fragen an die Abgeordnete zu stellen, was rege genutzt wurde.

Im weiteren Verlauf wurden die Schülerinnen und Schüler bunt in Gruppen zusammengemischt, um sich durch verschiedene Aktivitäten kennen zu lernen. Gleichzeitig führten diese Aktivitäten schon in die Arbeitsphase am Nachmittag ein, indem die Schüler aber auch die Lehrer ihre Ideen zum Begriff „change-maker für den Frieden“ zusammentrugen. Am Nachmittag stand die Frage „was können wir tun, um die Welt etwas besser zu gestalten?“ im Mittelpunkt. Die Klasse 9 diskutierte diese Frage leidenschaftlich in einem Raum, in dem die Ausschüsse des Parlaments tagen. Am Ende sollte dann ein erster Plan allen Teilnehmern vorgestellt werden – und zwar in Form eines „Elevator-Pitch“: Alle Gruppen hatten zwischen 30 und 60 Sekunden Zeit, ihr Projekt für den Frieden auf kreative Art und Weise vorzustellen. Die Klasse 9 aus Offenburg möchte in Form eines Theaterstückes dem Thema „Sexismus“ in der Schule den Kampf ansagen.

Der Tag wurde abgerundet durch den Besuch der US-amerikanischen Generalkonsulin, die die Ideen der Teilnehmer würdigte und zu deren Umsetzung aufrief.

Bevor wir am Samstag zur Gedenkveranstaltung auf den Hartmannsweilerkopf fuhren, diskutierten wir mit unseren französischen Freunden aus Roanne bei Lyon und Walbourg weiter darüber, wie man Frieden erhalten kann. Animiert wurde die spannende Diskussion von einer AFS’lerin, die von ihren Erfahrungen berichtete. Die Gedenkveranstaltung zum Ende des Ersten Weltkrieges am Hartmannsweilerkopf, die im Zeichen der deutsch-französischen Aussöhnung stand, beeindruckte uns sehr. Besonders rührend war die Tatsache, dass neben der französischen auch die deutsche Nationalhymne gespielt wurde. Auf der Gedenkfeier wurden mahnende Worte des französischen Präsidenten Emmanuel Macron vorgelesen. Eine Rednerin sprach davon, dass sie, wie Adenauer auch, von den „Vereinigten Staaten von Europa“ träume. Die Präsidentin des Regierungsbezirks Freiburg warb ebenfalls dafür, dass Deutsche und Franzosen ihre Zukunft gemeinsam in die Hand nehmen. Neben offiziellen Reden lasen außerdem auch Grundschüler aus Frankreich Auszüge aus Feldpostbriefen auf deutsch und französisch vor, die die Abscheulichkeit des Krieges vor Augen führten. Die Schüler zeigten sich auch sehr betroffen von den vielen tausend Kreuzen und Gräbern.

Am Abend stand ein großes Essen im Offiziersheim „Cercle Messe“ auf dem Programm, das uns sehr beeindruckte.

Am Sonntag gedachten wir abermals in Strasbourg – diesmal bei Sonnenschein – dem Ende des Ersten Weltkrieges. Schweren Herzens verabschiedeten wir uns nach der Zeremonie von unseren neuen Freunden aus Frankreich und der ganzen Welt, vereinbarten aber, dass wir uns durch die Projekte noch einmal austauschen wollen und eventuell sogar grenzüberschreitend tätig sein möchten.

Text und Fotos: J. Schürer

Hier können Sie einen Schülerbericht zum Friedensprojekt lesen.

ARTE-Fernsehteam im Grimmels

Der deutsch-französische Fernsehsender ARTE war erneut zum Drehtermin im Grimmelshausen-Gymnasium in Offenburg.

Für die Kinder-Nachrichtensendung Arte Junior – Das Magazin kam an diesem Dienstag ein Drehteam in die 6. Klasse des Grimmelshausen-Gymnasiums. Das Thema der Fragestunde lautete anlässlich des 100. Jahrestags des Ende des Ersten Weltkriegs am Sonntag „La Première Guerre mondiale / Der Erste Weltkrieg“. Zwei Schulstunden lang haben die Kinder an den Dreharbeiten mitgewirkt und neben vielen Fragen zum Thema auch eigene Ideen beigesteuert. Trotz der anfänglichen Aufregung waren die Schülerinnen und Schüler sehr konzentriert bei der Sache und durften erleben, wie Fernsehaufnahmen in Wirklichkeit zustande kommen. So mussten viele Szenen aus unterschiedlichen Gründen (Licht, Ton, Versprecher, Nebengeräusche) mehrmals gedreht werden, aber die Kinder ließen sich dadurch nicht verunsichern – im Gegenteil: Diese Erfahrung führte zu einer fast professionellen Arbeitsatmosphäre, sodass die Redakteurin sehr zufrieden war. Für die Fragestunde besucht ARTE abwechselnd eine deutsche und eine französische Schulklasse und auch die Fragen der Sechstklässler des Grimmelshausen-Gymnasiums wurden auf Deutsch und auf Französisch gestellt. Diese Erfahrung im Französisch-Unterricht dürfte den Schülerinnen und Schülern (und auch der Fachlehrerin Frau Flämig) noch länger im Gedächtnis bleiben.

Zu sehen: am Sonntag, den 11. November, um 8:50 Uhr auf ARTE sowie anschließend in der ARTE-Mediathek.

Dieses Projekt steht beispielhaft für die hervorragende Arbeit des Grimmelshausen-Gymnasiums im Fach Französisch, für die die Schule am 1. Oktober 2018 vom französischen Staat mit dem LabelFrancÉducation ausgezeichnet wurde. Das LabelFrancÉducation, das seit 2012 existiert, erhalten öffentliche wie private Schulen mit bilingualen Exzellenz-Zügen in französischer Sprache, die in besonderer Weise zur Verbreitung der französischen Sprache und Kultur beitragen.

Text: S. Flämig

Marco Steffens besuchte die 10b am Grimmels

Einige Schüler der Klasse 10b des Grimmelshausen-Gymnasiums hatten Eigeninitiative ergriffen und den designierten Oberbürgermeister Marco Steffens als Interviewpartner in den Gemeinschaftskundeunterricht eingeladen, um durch seinen Besuch ihr GFS-Referat lebendig, zeitbezogen und konkret werden zu lassen. Dieser lobenswerte Mut wurde belohnt. Herr Steffens folgte der Einladung trotz eines vollen Terminkalenders gerne und erwies sich eine Schulstunde lang als interessanter, vielseitiger und offener Interviewpartner. Mit großem Enthusiasmus beantwortete er die Fragen der Schüler und Schülerinnen und brachte ihnen mit aktuellen Beispielen viele Themen der Kommunalpolitik näher. Besonders auch die Wichtigkeit des Engagements der Jugend in der Politik wurde von dem prominenten Besucher hervorgehoben, sei es bei Wahlen oder anderen Möglichkeiten, sich in das politische Geschehen einzubringen, wie z.B. bei Jugendforen. Das Gespräch verlief sehr interessant und kurzweilig, so dass die Schüler an diesem Tag zum ersten Mal das Klingeln am Ende der Schulstunde ganz gerne überhört hätten. Am Ende dieses außergewöhnlichen und motivierenden Unterrichts bedankte sich die Klasse bei Herrn Steffens für sein Kommen und sein Engagement.

Text und Foto: S. Herbert